Zwei Schlagzeilen, mit denen sich das Tauziehen um den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) im Schnelldurchlauf zusammenfassen lässt. Dazwischen liegen mehr als 10 Jahre Verhandlungen um Verhandlungen. Positionen, die austariert, gemeinsame Wege, die gesucht und verworfen werden, nur um wieder vonvorne zu beginnen. Wen wundert’s, es muss ja harzen, stehen sich doch Gewerkschaft und Arbeitgeberschaft gegenüber. Oder ist alles doch ganz anders? Es ist.

ÜBER DEN KAMM GESCHERT

Zu Beginn der 1990er Jahre zählt die Reinigungsbranche etwas mehr als 1400 Unternehmen, so viele sind zumindest bei der SUVA registriert. Zudem dürften sich gut tausend Familien- oder Einzelbetriebe im Markt tummeln. Dass darunter auch schwarze Schafe sind, geschenkt. Ausländerinnen und Ausländer werden zum Teil schwarz und zu Hungerlöhnen angestellt. Die gesamte Branche ist in Verruf. Alle werden über den Kamm geschert.

Zu Unrecht. Zu Beginn der 1990er Jahre gewinnt Outsourcing gerade an Fahrt und wird in den kommenden Jahren für einen regelrechten Boom sorgen. Fokus auf das Kerngeschäft lautet das Credo und der Unterhalt von Gebäuden und Maschinenparks, die Hauswartung oder Gartenpflege gehört in der Regel nicht dazu. Auch wird die klassische Reinigung komplexer. Stichwort Hygienestandards und Umweltverträglichkeit. Das sollen Profis machen, die über genügend Fachpersonal verfügen und solche Aufträge tatsächlich stemmen können. Aber gerade diese Profis suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitenden – und die sind mit derart tiefen Löhnen nicht zu gewinnen.

NEUER ANLAUF

Der Arbeitgeberverband Allpura und die Gewerkschaften setzen sich unbeeindruckt vom Rauschen im Blätterwald erneut an den Verhandlungstisch. Die Krux liegt darin, die sechs regionalen Verträge, die in der Deutschschweiz gelten, in einen zu überführen. Die Romands und Tessiner*innen konzentrierten sich bereits damals auf ihren eigenen Weg. Für sie gelten bis heute eigene Verträge».

FIDIBUS EU

In die Gänge kommen die Verhandlungen mit einem «Stupf» der Europäischen Union. Ende 2002 beschliesst sie, zehn Oststaaten per Anfang Mai 2004 neu aufzunehmen. Jetzt tickt die Uhr unüberhörbar. Denn mit der Osterweiterung würden neue, günstige Arbeitskräfte ins Land strömen. Ein kräftiger Lohndruck wäre die Folge. Mit diesem Szenario vor Augen raufen sich die Delegierten zusammen und bringen die sechs verschiedenen Vertragswerke auf einen Nenner. Von nun an geht alles rasch. Am 6. Juli 2004 informieren die Gewerkschaften und Branchenvertreter*innen die Öffentlichkeit an der gut besuchten Medienkonferenz zum ersten allgemein verbindlichen GAV der Deutschschweiz. Ein Meilenstein. Dem drohenden Lohndumping wegen der EU-Osterweiterungkonnte gerade rechtzeitig ein fester Riegel vorgeschoben worden. /





«Einige meiner Kunden sind Freunde fürs Leben geworden. Ja, einer ist 

sogar der Götti unseres Sohnes.»

Jürg Brechbühl
Pensioniert, ehem. GL-Mitglied Vebego,
war 24 Jahren bei Vebego aktiv, seit 1997

Jürg Brechbühl – Der Mann für alle Fälle 

Kaum einer kennt Vebego so gut und so lange wie er: Jürg Brechbühl. 1997 stösst er zu Vebego und bleibt dem Unternehmen bis zur Pensionierung 2021 treu. Er amtet unter anderem als Geschäftsführer Zürich, Verkaufschef und Mitglied der Geschäftsleitung. Manche Kundenbeziehungen haben sich über das Geschäftliche hinaus entwickelt. «Einige "meiner" Kunden sind Freunde fürs Leben geworden. Ja, einer ist sogar der Götti unseres Sohnes», ergänzt Jürg. Seit 2016 präsidiert er den Zentralverband Allpura. Als Verbandsmitglied hatte er massgebend dazu beigetragen, dass 2004 der erste allgemein verbindliche GAV für die Deutschschweiz auf den Boden gebracht werden konnte. /


«Rien ne sert d’acquérirdes clients, si nous ne savons pas comment les garder.»

Richard Noller
CEO Cleaning Services SA, Genf,
bei Vebego seit 2014

«Dass ich zur Prokuristin ernannt wurde in recht jungen Jahren eine Führungsposition erhielt macht mich stolz! Heutzutage ist das ja für eine Frau leider immer noch keine Selbstverständlichkeit!»

Katharina Freund
Head of Real Estate Consulting - Move Consultants, 
bei Vebego seit 2011

Marc Capeder 

Managing Director Facility Management,
bei Vebego seit 2020

Remo Wehrli 

Director People & Transformation,
bei Vebego seit 2019

Kevin Fleck 

CEO a.i., CFO Vebego Germany & Switzerland
bei Vebego seit 2017

Philippe Voyame 

CFO, 
bei Vebego seit 2018


BEREITS IN DEN 70ER JAHREN hat Vebego ihre Marktposition im Facility Management kontinuierlich ausgebaut. Das Kerngeschäft wurde durch beachtliche Akquisitionserfolge Schritt um Schritt erweitert. Die Zentralisierung der Administrationim FM-Bereich hat den neu aufgeteilten Regionen mehr Luft gegeben, um den Kund*innenkontakt und die Entwicklung der Reinigung voranzutreiben. Die Geschäftsleitung bilden der CEO a.i. Kevin Fleck, Remo Wehrli (People & Transformation), Marc Capeder (Facility Managment) und Philippe Voyame (CFO/Central Services). Die Regionalleiter sind Mitglieder der erweiterten Geschäftsleitung – diese Umstrukturierung hat Vebego ebenfalls den nötigen Schub gegeben, um zu wachsen.

DIE DIGITALISIERUNG HIELT EINZUG: Das FM-Planungstool «Planon», die Zentralisierung der IT-Bedürfnisse aller Vebego-Unternehmen in der Schweiz, die Zeiterfassung durch das neue TimeTool, die Partnerschaft mit Soobr für die dynamischen Reinigungspläne, die Einführung des Prozesstools QM-Pilot und genauso wichtig das neue Schulungstool EasyLEARN für digitale und Präsenzkurse – all diese digitalen Werkzeuge helfen, dass Vebego agil, zuverlässig und am Puls der Zeit bleibt.

MIT DER ÜBERNAHME VON MOVE CONSULTANTS, die sich zum grössten Träger für Immobiliendaten der Schweiz entwickelten, erhielt Vebego die perfekte Ergänzung im Geschäft der Datendigitalisierung und im Datenmanagement für Liegenschaften. Mit Move Consultants wurde unter anderem das neue Konzept «yourOffice» geschaffen: Die Ausstattung von Büroräumlichkeiten mit gebrauchtem Mobiliar und ein nachhaltiges Gebäude-Bewirtschaftungssystem, dazu eine offene Architektur und flexible Arbeitsplatzstrukturen. Vebego setzte dies gleich selbst inden eigenen Reihen um – im Yond in Zürich Albisrieden und in den Büroräumlichkeitenim Circle am Zürcher Flughafen.

EINZELNE GESCHÄFTSERFOLGE führten zur Gründung ganz neuer Unternehmensbereiche wie zum Beispiel der Tochtergesellschaft Vebego Airport. Oder Vebego Santé, die sich auf Facility-Services für Spitäler und andere Gesundheitseinrichtungen spezialisiert hat. Mit Care People werden zudem Leistungen im Bereich Personalvermittlung in der Pflege abgedeckt.

DAS SIND ALLES WICHTIGE UND SCHÖNE ERFOLGE, doch sie sind nur möglich mitall den Menschen, die dahinter stehen, wirken und tagtäglich ihr Bestes geben. Auf ihre Mitarbeitenden ist die Geschäftsleitung daher besonders stolz und ebenso auf die Auszeichnung «Great Place to Work» für den besten Arbeitgeber der Schweiz. Bereits zum zweiten Mal durfte Vebego diese Anerkennung entgegennehmen. Durch die fortwährende Weiterentwicklung und Optimierung wird Vebego auch in Zukunft eine «Arbeitgeberin nach Mass» sein. Wertschätzung und Respekt sind keine Worthülsen, sie sind für jeden Einzelnen im Familienunternehmen wichtig. Sinnvolle Arbeitsplätze und ein motivierendes Umfeld geniessen höchste Priorität. Die Vielfalt der Mitarbeitenden stärkt das Familienunternehmen, macht es lebendig und einzigartig. /

Vebego wird immer diverser

Seit der Gründung im Jahr 1972 ist einiges passiert. Vebego ist diverser und grösser geworden, der Kund*innenkontakt und das Wohl der Mitarbeitenden bleiben im Familienunternehmen jedoch stets im Mittelpunkt.

Pierre de Meuron
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